Green Steps ARK



1. Wie viele Workshops sind vorgesehen und wie viel Unterrichtszeit braucht es?

Minimalvariante (niedrigschwelliger Einstieg)

  • 1 Workshop mit den Schüler:innen

  • Dauer: 3 Unterrichtseinheiten (≈ 3 Stunden)

  • Lehrer:innen‑Zeitaufwand: minimal

Diese Variante eignet sich besonders für:

  • erste Pilotprojekte

  • einzelne Klassen

  • Schulen mit engem Zeitrahmen


2. Wie funktioniert die Minimalvariante mit 3 UE konkret?

  1. Vorbereitung (durch Green Steps)

    • Abstimmung mit einer interessierten Lehrperson

    • Planung einer Quest in der Schulumgebung

    • zeitlicher Vorlauf: mindestens 1 Woche

  2. Workshop mit den Schüler:innen (3 UE)

    • kurze Einführung in:

      • das ARK‑Konzept

      • Spiel‑ und Gestaltungslogik

    • Schüler:innen spielen die Quest in kleinen Teams

    • Nutzung des Smartphones zur Kartierung von Natur‑ und Kulturelementen

    • Feedback‑Circle zum Abschluss (Eindrücke, Ideen, Reflexion)

👉 Dieser Workshop ist erprobt und wird für Sek I bereits offiziell angeboten
(z. B. Bildungschancen Wien).


3. Unterscheidet sich das Angebot für Sek I und Sek II?

Sek I

  • Fokus: Spielen & Erkunden

  • Ziel: Wahrnehmung des Lebensraums, Einstieg in place‑based learning

  • Ergebnis: Verständnis, Motivation, erste Kartierungen

Sek II

  • Fokus: Entwerfen einer eigenen Route

  • Schüler:innen werden zu Gestaltenden

  • Ziel: eigenständige Entwicklung eines Lern‑ oder Erlebnisformats


4. Geht es in Sek II also um das Entwerfen einer Route?

Ja.
Für Sek II steht das Entwerfen von Routen / Lernpfaden im Mittelpunkt.

Dafür gibt es einen eigenen 3‑stündigen Workshop / Training, der:

  • Design von Lernrouten vermittelt

  • didaktische und technische Grundlagen verbindet

  • die ARK‑Funktionen praktisch erlebbar macht


5. Brauchen Lehrkräfte dafür eine Schulung?

Ja – und das ist ein zentraler Erfolgsfaktor.

Aus der Erfahrung von Green Steps ist es sinnvoll, dass:

  • mindestens eine, besser mehrere Lehrpersonen

  • als Lernort‑Mentor:innen qualifiziert sind

Lernort‑Mentor‑Schulung

  • Dauer: 1–3 Stunden (je nach Technologie‑Affinität)

  • Inhalte:

    • Grundlagen der ARK

    • place‑based learning

    • Arbeiten mit Smartphone & Web‑App

    • Begleitung von Schüler:innen beim Routen‑Design

👉 Diese Schulung erfolgt vor dem Schüler:innen‑Workshop.


6. Wie sieht ein sinnvoller Ablauf für Sek II aus?

  1. Lernort‑Mentor‑Schulung für Lehrkräfte (1–3 Std.)

  2. Workshop mit den Schüler:innen (3 Std.)

  3. Weiterarbeit durch die Schüler:innen:

    • z. B. als Semesterprojekt

    • Alternative zu Referaten

    • Arbeit in Teams

  4. Abschluss:

    • Schüler:innen präsentieren & bewerten ihre Routen

    • Ergebnis ist ein echtes, nutzbares Produkt

👉 Das hat sich als sehr hochwertiges Semesterprojekt bewährt.


7. Wann ist ein realistischer Startzeitpunkt?

  • Einstieg ist jederzeit möglich: insbesondere durch die Big Friendly Giant workshops, welche bei Schlechtwetter bzw während der Wintermonate im Klassenzimmer vorbereitend umgesetzt werden können. 

  • realistisch und sinnvoll: Informationsgespräch am Ende eines Semesters oder Schuljahres und Start im darauffolgenden Semester


8. Ist eine Klasse oder mehrere Klassen für den Einstieg notwendig? 

Beides ist möglich.

  • 1 Klasse: gut für Pilotprojekte

  • 2 Klassen oder ein gesamter Jahrgang:

    • mehr Dynamik

    • positiver Wettbewerb durch Gamification

    • stärkere Motivation


9. Wie viele Lehrer:innen müssen beteiligt sein?

  • Minimum:

    • eine engagierte Lehrperson

    • volle Unterstützung durch die Schulleitung

  • Empfohlen:

    • 3 oder mehr Lehrkräfte

    • fächerübergreifend

    • mit Interesse an langfristiger Implementierung

👉 Beispiel aus der Praxis:
Am BORG Bad Radkersburg arbeiten u. a. Geografie, Informatik und Biologie gemeinsam an ARK‑Projekten.


10. Ist die Route später öffentlich nutzbar?

Ja – das ist ein zentrales Prinzip der ARK.

  • Routen stehen:

    • Einheimischen

    • Besucher:innen

    • anderen Schulklassen

    • der Gemeinde

👉 Schüler:innen schaffen etwas Bleibendes, das reale Nutzung erfährt.
Das ist der Kern von place‑based learning.


🧠 Merksatz für den öffentlichen Dialog

ARK‑Schulprojekte verbinden Lernen, Gestalten und Verantwortung – mit überschaubarem Zeitaufwand und langfristiger Wirkung.


11. Kann die ARK Lernen an Grundschulen unterstützen? 

Ja – die ARK kann sehr gut zur Unterstützung von place‑based learning Projekten an Grundschulen eingesetzt werden, unter bestimmten didaktischen Rahmenbedingungen.

 

Kurzfassung vorweg:

Die ARK ist altersunabhängig nutzbar, aber Rollen, Methoden und technische Nutzung werden dem Entwicklungsstand der Kinder angepasst.


Place‑based Learning mit der ARK in der Grundschule

1. Was ist in der Grundschule möglich?

Mit Unterstützung der Green Steps ARK können Grundschulen z. B.:

  • Lernwege in der unmittelbaren Umgebung der Schule erkunden
    (Schulhof, Park, Bach, Dorfplatz, historische Orte)

  • Natur‑ und Kulturelemente beobachten, benennen, fotografieren und beschreiben

  • einfache Fragen, Geschichten oder Aufgaben an Orten verorten

  • gemeinsam sichtbare Lernergebnisse schaffen, die bleiben

Der Fokus liegt nicht auf Technik, sondern auf:

  • Wahrnehmung

  • Beziehung zum Ort

  • gemeinschaftlichem Lernen

  • Stolz auf das eigene Umfeld


2. Wie wird die ARK altersgerecht eingesetzt?

In der Grundschule gilt:

  • Kinder sind Learner

  • Lehrpersonen übernehmen die Rolle von Guides bzw. Lernort‑Mentor:innen

  • Die ARK dient als Werkzeug im Hintergrund, nicht als Selbstzweck

Typisch ist:

  • Die Lehrperson (oder ein kleines Lehrer:innen‑Team) bereitet Inhalte vor

  • Die Kinder arbeiten analog und digital kombiniert

  • Mobile Geräte werden gemeinsam oder in Kleingruppen genutzt
    (z. B. 1 Gerät pro Gruppe)


3. Rolle des Mobiltelefons / Tablets

Gerade in der Grundschule wird das digitale Gerät:

  • zu einem Sinnes‑ und Dokumentationswerkzeug

  • nicht zu einem Ablenkungsmedium

Kinder können damit:

  • Pflanzen, Tiere oder Orte fotografieren

  • Geräusche oder Eindrücke festhalten

  • kleine Texte oder Symbole zuordnen

Wichtig: Die Bedienung erfolgt angeleitet, oft durch die Lehrperson oder ältere Schüler:innen (Peer‑Learning).


4. Typische Projektformate für Grundschulen

Beispiele für gut geeignete Formate:

  • „Unser Schulumfeld entdecken“

  • „Lieblingsorte und Ruheorte“

  • „Wasser, Bäume, Tiere rund um unsere Schule“

  • „Geschichten aus unserem Ort“

  • „Was wir schützen wollen“

Diese Projekte lassen sich:

  • als mehrwöchiges Klassenprojekt

  • oder als Projektwoche

  • oder eingebettet in Sachunterricht, Deutsch, Kunst, Bewegung & Sport umsetzen


5. Welche Vorbereitung braucht es?

Sehr empfohlen ist:

  • mindestens eine Lernort‑Mentor:innen‑Schulung für interessierte Lehrpersonen
    (Dauer: ca. 1–3 Stunden, je nach Erfahrung)

  • gemeinsame Abstimmung:

    • Altersstufe

    • Gruppengröße

    • Mediennutzung

    • Lernziele

Danach können Lehrpersonen:

  • eigene Routen / Lernpfade anlegen

  • Projekte selbstständig weiterführen

  • die ARK langfristig im Schulalltag nutzen


6. Für wen ist das besonders relevant?

Besonders geeignet für:

  • Grundschulen mit Interesse an:

    • Umweltbildung

    • Demokratiebildung

    • sozialem Lernen

    • regionaler Identität

  • Schulen, die:

    • projektorientiert arbeiten

    • fächerübergreifend denken

    • Lernen stärker an reale Orte binden möchten


Zusammengefasst

Ja – die ARK unterstützt place‑based learning in der Grundschule sehr gut,
wenn sie pädagogisch gerahmt, altersgerecht eingesetzt
und von qualifizierten Lehrpersonen begleitet wird.

Beispielprojekt für eine 3. Klasse

„Unsere Umgebung entdecken – Orte, die uns wichtig sind“

Schulstufe: 3. Klasse Volksschule
Dauer: ca. 3–4 Wochen (flexibel)
Fächer: Sachunterricht, Deutsch, Bildnerische Erziehung, Bewegung
Rahmen: Umsetzung eines place‑based learning Projekts mit Unterstützung der Green Steps ARK


1. Ziel des Projekts

Die Schüler:innen:

  • erkunden ihre unmittelbare Umgebung (Schule, Park, Bach, Dorfplatz)

  • lernen, aufmerksam wahrzunehmen

  • beschreiben Natur‑ und Kulturelemente

  • arbeiten gemeinsam an etwas Bleibendem

  • erleben: „Unser Ort ist ein Lernraum“


2. Rollen im Projekt (altersgerecht)

  • Schüler:innenLearner
    beobachten, entdecken, erzählen, gestalten

  • LehrpersonGuide / Lernort‑Mentor:in
    strukturiert, begleitet, dokumentiert mit der ARK

  • ARK → Werkzeug im Hintergrund
    sammelt Orte, Fotos, kurze Texte, Fragen

Die Kinder müssen keine Accounts anlegen und keine Technik alleine bedienen.


3. Projektablauf (konkret)

Phase 1: Einstieg im Klassenzimmer (1 Unterrichtseinheit)

Impulsfragen:

  • Welche Orte rund um unsere Schule kennst du?

  • Wo spielst du gerne?

  • Wo fühlst du dich wohl?

  • Gibt es Orte, die geschützt werden sollten?

Gemeinsam wird festgelegt:

„Wir erforschen unsere Umgebung und zeigen anderen, was hier wichtig ist.“


Phase 2: Entdeckungs‑Spaziergang (1–2 UE)

Die Klasse geht gemeinsam nach draußen (Schulumgebung).

In Kleingruppen:

  • Orte beobachten (z. B. alter Baum, Bach, Spielplatz, Kreuzung)

  • Dinge benennen:

    • Was sehen wir?

    • Was hören wir?

    • Warum ist dieser Ort wichtig?

Ein Smartphone / Tablet pro Gruppe:

  • Foto machen

  • Ort auf der Karte markieren

  • kurze Stichworte sammeln (oft mündlich)

Das Mobilgerät wird zum Forschungs‑ und Dokumentationswerkzeug.


Phase 3: Verarbeitung im Klassenzimmer (2–3 UE)

Zurück in der Schule:

  • Zeichnungen der Orte

  • kurze Texte oder Sätze:

    • „Hier gefällt mir …“

    • „Hier lebt …“

    • „Dieser Ort braucht Schutz, weil …“

  • Geschichten oder kleine Dialoge erfinden

Die Lehrperson:

  • überträgt ausgewählte Inhalte in die ARK

  • erstellt daraus eine einfache Route / Lernpfad


Phase 4: Ergebnis sichtbar machen

Am Ende entsteht z. B.:

  • eine digitale Lernroute rund um die Schule

  • ein Spaziergang für andere Klassen

  • ein Projekt, das:

    • Eltern

    • andere Schulklassen

    • oder die Gemeinde nutzen können

Die Kinder erleben:

„Was wir gelernt haben, ist für andere wertvoll.“


4. Zeitaufwand (realistisch)

  • Unterricht: ca. 6–8 Unterrichtseinheiten

  • Vorbereitung Lehrperson:

    • Lernort‑Mentor:innen‑Schulung: 1–3 Stunden (einmalig)

  • Danach ist das Format wiederverwendbar


5. Pädagogischer Mehrwert

  • Förderung von:

    • Beobachtung

    • Sprachkompetenz

    • Teamarbeit

    • Verantwortungsgefühl

  • Lernen ist:

    • ortsbezogen

    • sinnlich

    • gemeinschaftlich

  • Digitale Medien:

    • sinnvoll eingebettet

    • nicht dominant


6. Für wen besonders geeignet?

  • Volksschulen mit:

    • Umwelt‑ oder Sachunterrichtsschwerpunkt

    • Interesse an Projektarbeit

    • Kooperation mit Gemeinde oder Eltern

  • Klassen, die:

    • gerne draußen lernen

    • Lernen mit Bewegung verbinden

    • ihren Ort besser kennenlernen wollen


Kurz gesagt

In der 3. Klasse unterstützt die Green Steps ARK place‑based learning, indem sie reale Orte, gemeinsames Lernen und sinnvolle digitale Dokumentation verbindet – altersgerecht, begleitet und ohne Techniküberforderung.